Freitag, 5. Oktober 2012

Fukushima - Das erste "Tschernobyl" des 21. Jahrhunderts


Fukushima – Das erste “Tschernobyl” des 21. Jahrhunderts


Seit mehreren Monaten nun versuchen die japanische Regierung und die staatlichen Medienhäuser die Katastrophe von Fukushima herunterzuspielen. Ähnlich wie bei der Desinformations- und Propagandakampagne der Sowjetunion nach dem Super-Gau in Tschernobyl verschleiern japanische Medien und Autoritäten das wahre Ausmass um die 4 havarierten Reaktoren und 6 beschädigten Kühlbecken in Fukushima.

Spätestens seit den letzten Wochen liegt dieses aus Lügen und Verschleierungen aufgebaute Kartenhaus jedoch in Trümmern: Allein in den letzten 14 Tagen überschlugen sich die Nachrichten aus Japan: Eine internationale Studie fand schwerwiegende Mutationen in mehreren Schmetterlingsarten. Die Schmetterlinge litten an typischen Mutationen die auf überhöhte Aussetzung mit Cäsium zurückzuführen sind. Nicht nur fand man überdimensionierte Flügel, deformierte Augen in einer sondern gleich mehreren Generationen der japanischen Falterart.

Auch die ersten Studien über den Impakt der Katastrophe auf das Leben im Ozean lassen nichts Gutes erahnen: 21 Meilen entfernt vom Kraftwerk wurden Fische mit Rekordwerten an Cäsium gefangen, 285 000 Bq pro Kilogramm! Als Gegenbeispiel, in Deutschland mass man nach der Tschernobylkatastrophe einen Wert von rund 4900Bq/kg in bayrischen Wildschweinen. Ähnlich alarmierende Werte wurden bei Makakaffen in der Präfektur Fukushima von der „Nippon Veterinary and Life Science University“ nachgewiesen.

Doch auch in Menschen kann die verheerende Strahlung bereits nachgemessen werden: Japanische Ärzte und Strahlenforscher vom “Medical Science Institute” an der Universität Tokyo, berichteten vor Kurzem, über ältere Menschen die sich nur mit Gemüse, Pilzen und Bambussprossen aus der Nähe des havarierten Atommeilers ernährten. Bei ihnen konnte mittlerweile eine Belastung von
20 000 Becquerel pro Körper nachgewiesen werden. Als Vergleich: Wildschweine welche im Bayrischen Wald geschossen werden und eine Belastung von 600 Becquerel aufweisen müssen als “Sondermüll” entsorgt werden. Auch bei Kindern, deren Immunsystem noch nicht ganz entwickelt ist, sind die verheerenden Folgen der Strahlung bereits nachweisbar: Von 38000 getesteten Kindern aus der Fukushima Präfektur waren bei rund 13000 unter ihnen bereits Zyste und Knoten von 5mm oder weniger nachweisbar, was darauf hindeutet, dass diese Kinder ein erhöhtes Krebsrisiko haben.


Im havarierten Kraftwerk gilt noch immer der Ausnahmezustand: Laut Aussagen von mehreren Liquidatoren, den Mitarbeitern welche die Aufräumarbeiten im Kraftwerk unter unvorstellbaren Bedingungen erfüllen, werden immer mehr Jugendliche und Minderjährige von der Betreiber TEPCO eingesetzt. TEPCO hat mittlerweile auch zugegeben, dass nur die Schichtleiter mit teils Dosimetern( einem Gerät welche das Ausmass der täglichen radioaktiven Dosis berechnet) ausgestattet sind, und somit bei Tausenden Arbeitern nicht einmal gewusst ist, welchen Strahlungswerten sie ausgesetzt sind.

Die Entscheidung Japans bis 2040 ganz aus der Atomenergie auszusteigen kann man unter diesen Umständen schon fast begrüssen. Wäre da nicht der bittere Beigeschmack, dass trotz “Fukushima” zwei weitere neue Meiler in Japan in den nächsten Jahren ans Netz gehen werden. 2040 mag dann Japan “atomfrei” sein, aber das gefährliche nukleare Erbe der Fukushima Katastrophe wird bis dahin noch immer nicht behoben sein.

Quellen:

http://www.3sat.de/page/?source=/nano/natwiss/150652/index.htmlhttp://enenews.com/asahi-cesium-levels-spike-in-fukushima-monkeys-radioactivity-much-higher-in-2012-than-in-june-2011http://www.timeslive.co.za/world/2012/08/22/record-levels-of-radiation-found-in-fukushima-fishhttp://rt.com/news/fukushima-nuclear-radiation-fish-238/http://rt.com/news/fukushima-children-radiation-exposure-abnormalities-632/http://www.livescience.com/22353-mutant-butterflies-japan-fukushima-disaster.htmlhttp://www.guardian.co.uk/environment/2012/aug/16/fukushima-radiation-butterflieshttp://www.livescience.com/22353-mutant-butterflies-japan-fukushima-disaster.htmlhttp://www.kval.com/news/health/Japan-nuclear-leaks-sparked-butterfly-mutations-166941596.htmlhttp://sp.mainichi.jp/m/news.html?cid=20120822k0000e040226000chttp://nuclear-news.net/2012/08/23/19507-bq-radioactive-cesium-from-a-man-in-fukushima-whos-been-eating-shiitake-mushrooms-with-more-than-140000-bqkg-of-cesium/https://aspara.asahi.com/blog/hamadori/entry/TFKaiDii52

Article published in:
Neue Rheinische Zeitung http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18289

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