Montag, 15. August 2011

Leserbrief: Fukushima 5 Monate danach

Fukushima 5 Monate danach

Fünf Monate nach dem Supergau im Fukushima-Daiichi Kraftwerk findet man in der Presse immer weniger Berichte über den havarierten Atommeiler. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass man Entwarnung geben kann, ganz im Gegenteil die Lage in Japan ist dramatisch. Die Betreiberfirma TEPCO (Tokyo Electric Power Company) verschweigt und verschönert Presseberichte, veröffentlicht nur zaghaft Fotos und Videos vom havarierten Reaktor. Die Pressebulletins von TEPCO enthalten/plakatieren meistens gut organisierte Aufräumarbeiten. Die inoffiziellen Fotos, die durch Aufräumarbeiter den sogenannte “Liquidatoren” nach außen gelangen zeigen jedoch ein ganz anderes Bild: Hektisch installierte Pumpen, improvisierte Kontroll- und Schlafräume für Arbeiter keine 50 Meter vom Reaktorkern entfernt usw. Das Krisenmanagement in Fukushima ist desaströs, Im direkten Vergleich zwischen Fukushima und Tschernobyl wirkt das sowjetische Krisenmanagement makabererweise schon fast exemplarisch. Seit mehr als 3 Wochen “vermisst” TEPCO knapp 200 Arbeiter und Liquidatoren. Ja genau, TEPCO behauptet diese seien spurlos verschwunden. Es handelt sich hierbei um « Liquidatoren » die in den ersten Wochen nach der Katastrophe im März und April angeheuert wurden, viele von ihnen waren Obdachlose, Verurteilte oder Außenseiter, kurz: Menschen die wohl keiner wirklich vermissen würde. Die Meldung, dass TEPCO im April sozial benachteiligte Menschen für Aufräumarbeiten einstellte sorgte damals noch für einen weltweiten Sturm der Entrüstung. Die logische Schlussfolgerung dieser Schandtat wird jedoch von uns allen lieber verdrängt.

TEPCO und die japanische Regierung verschleiern und vertuschen das Ausmaß der Katastrophe: Messungen werden hemmungslos zensiert oder später dementiert. Die richtigen Zahlen, die von Wissenschaftlern veröffentlicht werden, werden totgeschwiegen und kommen nicht bei der Bevölkerung Japans an. Universitäten und Technische Institute in Japan ermitteln mittlerweile eigene Werte. Das Ziel der japanischen Akademiker besteht darin, eine detaillierte und für die Bevölkerung einfach verständliche Kartographie der Radioaktivität herzustellen: Einer von ihnen ist Dr. Shinzo Kimura, Strahlenforscher und spezialisiert in Strahlenhygiene von der Hokkaido University. Als er sich im März wenige Tage nach dem Supergau nach Fukushima begab, konnte er bereits im einer Entfernung von 50km vor dem Kraftwerk erschreckend hohe Jod-131 Werte feststellen. Obwohl Jod-131 nur eine “Halbwertzeit” (die Zeit die ein “Radionuklid” braucht um seine Aktivität und Menge durch Zerfall zu halbieren) von etwas mehr als 8 Tagen hat, handelt es sich um ein sehr krebserregendes(Schilddrüsenkrebs) Isotop was bei Kernschmelzen in riesigen Mengen gemeinsam mit Jod-133 freigesetzt wird. Später wies Dr. Kimura in bewohnten Landstrichen noch Plutonium, Neptunium und Caesium in so hoher Konzentration nach, dass man bei einem gleichen Wert in der damaligen Sowjetunion sofort evakuiert hätte. Andere Gegenden zeigten Kontaminierungen von über 300 Mikrosievert pro Stunde, ein Wert der nicht einmal in einem der am stärksten kontaminierten Orte Tschernobyls gemessen wurde. (der sogenannte « Red Forrest » zu Deutsch : Roter Wald, ein 10km² großes Areal in dem die Bäume sich durch die hohe Radioaktivität rot-bräunlich verfärbten, bis dato eines der am meisten kontaminierten Plätze der Erde)
Gestern veröffentlichte die Universität Hiroshima unter der Leitung von Dr. Satoshi Tashiro eine Studie, in der man die Schilddrüsen von 1149 Kinder der Präfektur Fukushima analysierte: Das Urteil ist erschreckend: Bei über 47 % der Kinder wurden Werte von bis zu 35 Millisievert nachgewiesen. Optimistische Studien besagen, dass 100 Milisievert für einen Erwachsenen Menschen schädlich sind und zu Komplikationen führen kann.
Diese Beispiele illustrieren, wie dramatisch die Situation in Japan wirklich ist: Die Lage in dem havarierten Meiler ist noch immer nicht unter Kontrolle, und TEPCO gedenkt den Reaktor bis Ende des Jahres unter Kontrolle zu haben und dann mit dem Bau eines Sarkophages zu beginnen. Bis dahin entkommt die Radioaktivität noch tagtäglich aus den 4 havarierten Reaktorblöcken.

Eine jedoch kaum zu überprüfende Mitteilung hat mich am meisten schockiert, die Twitternachricht einer japanischen Krankenschwester aus Sendai, in der Miyagi Präfektur: (frei übersetzt aus dem Englischen): „Wenn wir ihre Haare kämmen fallen ganze Haarbüschel heraus... ihre weißen Blutkörperchen sind verschwunden ... sie übergeben sich, und haben unerträgliche Kopfschmerzen... es kommen immer mehr Patienten mit diesen Symptomen zu uns…“ Obwohl man diese Mitteilung nicht überprüfen kann erinnert sie uns doch ganz stark an die Berichte aus den sowjetischen Krankenhäusern im April und Mai 1986. Auch wenn Fukushima momentan nicht so viel Resonanz in der Presse findet, ist und bleibt ein es ein Aktualitätsthema… und dies für die nächsten Dekaden.


Quellen und Linksammlung:
http://www.nuc.berkeley.edu/node/5131
http://enenews.com/first-time-plutonium-has-been-reported-outside-of-fukushima-plant
http://nuclear-news.net/2011/08/01/widespread-radiation-contamination-being-monitered-by-japanese-civilians/
http://enenews.com/45-kids-fukushima-survey-thyroid-exposure-radiation-50-millisieverts-year-equivalent-1-year
http://www.nhk.or.jp/daily/english/13_26.html
http://www3.nhk.or.jp/daily/english/13_26.html

Sonntag, 14. August 2011

Disturbing Tweets from Japan

I have no idea and way of telling if this is the real deal but it sounds, at least to my ears plausible and comparable to what I have seen in the Exclusion Zone around Chernobyl and read about it: So I will repost this without having a 100% proof:

Tweets from Japan: “When we wash their hair, it comes off in a clump — It is really scary”
Saturday, August 13, 2011

ENENews.com
August 13th, 2011

Decrease in White Blood Cells, Headache, Nausea in a Hospital in Sendai City, Miyagi, EX-SKF, August 12, 2011:

Tweets from a nurse (my very good guess from her tweets) in a large hospital in Sendai City, Miyagi Prefecture on August 10:
[Translation:]
Increasing number of patients with unexplainable decrease in white blood cells, headache, nausea. They are diagnosed for existing illness and undergo treatment, but they don’t respond to the treatment at all. I’ve seen those cases in my hospital. I’m not saying they are all because of the radiation exposure, but I’m telling you what I’m seeing.
[Translation:]
When we wash their hair, it comes off in a clump. It is really scary. The doctor says, “I really wonder why the white blood cell count is down…” Doctor, don’t be so relaxed about it. There is going to be more and more people who don’t respond to treatment.


Take this 1hr 30min. documentary by the Japanese TV Channel NHK and share it !


Tepco still denies knowing anything about the whereabouts of nearly 200 nuclear liquidators... Most likely their bodies where dumped somewhere around Fukushima Power Plant in waste dumps.


Tokyo Electric's lax worker management found

The operator of the troubled Fukushima Daiichi nuclear power plant has failed to confirm the whereabouts of 198 workers who are believed to have worked at the plant since the nuclear disaster started.

Criticizing the operator's lax personnel management, the health ministry has instructed Tokyo Electric Power Company to identify the workers and have those workers
checked for radiation exposure tests by next Friday.

In a report submitted to the ministry on Wednesday, the company admits that it has failed so far to confirm the whereabouts of the 198 workers, who are on the name-list of workers at the plant between March and April.

The company also reports that it has conducted radiation exposure tests on 8,338 workers, but still has to test more than 1,500 workers, including the 198.

The utility had reported last Wednesday that the number of missing was 132.

The Nuclear and Industrial Safety Agency is also investigating the case because if it is proven that some of these workers were hired by the company without their identities being confirmed, it could constitute a violation of anti-terrorism legislation.

Thursday, July 21, 2011 07:31 +0900 (JST)
Copyright NHK (Japan Broadcasting Corporation)

Mittwoch, 3. August 2011

Inside Fukushima: Pictures they don't show you on T.V

Nearly 5 months after the disaster in Fukushima, people stopped talking about the Tsunami& Earthquake only sporadic articles appear about the high radiation levels. That over 5000 people work on the site of the Nuclear Power Plant is rarely mentionned, this is their story and pictures of their work.

Worker measuring radiation in Block 1


Hastily installed pumping systems, definetly not radiation-proof in Block 2


Controll Room for reactor 3 in late March 2011


Japanese Special Firefighters from Tokyo to staring at the gaping holes in the reactor walls.


Engineers in an improvised control room for R/C robots


Another control room for the R/C robots (Block 2)


A rest area built for the workers, most workers have 15-18 hours shifts per day with little pauses.


Heavy contaminated rubble around Block 3

Now compare this pictures to those that Tepco shares with the press...
http://www.tepco.co.jp/en/news/110311/

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...